Personal
Die Mitarbeitenden sind das wertvollste Kapital einer Kindertagesstätte. Zufriedene Mitarbeitende sowie eine wertschätzende und entspannte Zusammenarbeitskultur wirken sich unmittelbar auf eine gute Betreuungsqualität aus. Wichtig in diesem Zusammenhang sind die Unternehmenskultur, ein definiertes Führungsverständnis sowie die bewusste Personalförderung und -entwicklung.
Personalentwicklung und Weiterbildung
Professionelle und zufriedenstellende Arbeit erfordert eine regelmässige Weiterbildung des Personals. Sie dient dazu, neue Anregungen zu erhalten, Wissen zu aktualisieren, die eigene Arbeit zu überprüfen und zu reflektieren. Dadurch wird die Sicherheit des eigenen Handelns erhöht. Trägerschaften können sich aktiv für die Weiterbildung des Personals einsetzen, indem sie zeitliche und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen. Die Kita-Leitung achtet darauf, dass Mitarbeitende auf ihre eigenen und auf die betrieblichen Bedürfnisse abgestimmte Weiterbildungen besuchen können und thematisiert dies in den Qualifikationsgesprächen.
Praktika
Seit einiger Zeit wird kritisch diskutiert, dass Praktikantinnen und Praktikanten oft als günstige Arbeitskräfte ohne Aussicht auf einen Ausbildungsvertrag angestellt werden. Zudem müssen sie häufig Funktionen übernehmen, die nicht angemessen sind. Der Kanton Bern hat im Sommer 2017 die Praktikumsdauer auf sechs Monate beschränkt und die Anstellung von Praktikantinnen und Praktikanten verbindlich an einen Ausbildungsplatz gebunden. Die Konferenz der Sozial- und Erziehungsdirektionen hat sich in einem Schreiben vom 21. September 2017 in Bezug auf Praktika bezüglich Dauer und Entlöhnung geäussert und hält fest, dass die berufliche Grundbildung in der Regel an die obligatorische Schulbildung anzuschliessen hat (eidgenössisches Berufsbildungsgesetz abgekürzt BBG ST 412.10). Am 15. Mai 2018 hat die Regierung des Kantons St.Gallen die Interpellation «FABE: Praktikum vor Lehre» (51.18.05) beantwortet. Sie äussert sich u.a. zu Rahmenbedingungen, die ein Praktikumsplatz erfüllen sollte: Arbeitsvertrag mit einem klaren Ausbildungsziel, Höchstdauer von einem Jahr, schriftliche Zusicherung einer Lehrstelle, fairer Lohn und Arbeitszeugnis nach Beendigung eines Praktikums.
Kultur-, Teamentwicklung und Supervision
In einer Kindertagesstätte zu arbeiten, fordert von den Teammitgliedern Belastbarkeit, emotionale und physische Präsenz sowie aufmerksames Beobachten und Zuhören. Eine Kultur, die offene Kommunikation zulässt und Raum gibt für den Austausch von Beobachtungen und Fragen, unterstützt das Betreuungspersonal.
Für das Betreuungspersonal sind Team-Supervisionen wertvoll. Diese fördern die berufliche Handlungskompetenz durch angeleitete Reflexion und wirken unterstützend in Bereichen wie Arbeitsorganisation, Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen oder in der Optimierung und Weiterentwicklung der Betreuungsarbeit.
Vernetzung
Der Bereich der familienergänzenden Betreuung hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert und entwickelt sich laufend weiter. Kindertagesstätten begegnen immer wieder neuen Fragestellungen und Herausforderungen. Für den Umgang mit neuen Entwicklungstrends und anderen Herausforderungen kann der Austausch mit Fachstellen oder anderen Kindertagesstätten hilfreich sein. Ein solcher Austausch eignet sich auch, um neue Kontakte zu knüpfen, Wissen aufzubauen und zu vertiefen, eigene Kompetenzen weiterzugeben sowie andere Perspektiven und Positionen kennenzulernen. Durch Vernetzung lassen sich Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen einer Kindertagesstätte erhöhen.
Damit alle Beteiligten von diesem Austausch profitieren können, ist eine sorgfältige Planung der Vernetzung in Form einer konzeptionellen Aufarbeitung hilfreich. Beispielsweise indem die Rahmenbedingungen und Partnerschaften definiert werden.
Informationen
Kibesuisse bietet neben Weiterbildungen auch Austausch, Vernetzung und Beratung für Vorstände und Kita-Personal an.
Die pädagogische Hochschule St.Gallen bietet Weiterbildungen für die Arbeit in der Frühen Kindheit an, insbesondere in der sprachlichen Förderung und der damit verbundenen Arbeit mit den Eltern.
Das Berufs- und Weiterbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St.Gallen BZGS bietet für Fachpersonen Betreuung Kind eine Weiterbildung KITAplus an. Sie setzen sich an zwei Tagen mit folgenden Fragen auseinander: Was bedeutet «Inklusion» und welchen Einfluss hat sie auf die Frühpädagogik? Welche Chancen und Herausforderungen für Kita-Teams sind damit verbunden? Warum benötigen Teams besondere Kompetenzen im Umgang mit Kindern mit Behinderungen? Wieso kommt eine inklusive Haltung allen Kindern und Familien zugute? Weiterführende Informationen und die Daten der Weiterbildung sowie das Anmeldeformular finden Sie hier.